Heute waren wir in Park City Skifahren, gespannt ob der große Name (immerhin der Hauptaustragungsort bei den olympischen Spielen 2002 und Heimat der größten Halfpipe Nordamerikas) mit der Realität mithalten kann, oder es eher wie in Beaver Creek mehr Schein als ein ist.
http://www.parkcitymountain.com/winter
Auf jeden Fall ein schickes Örtchen ne knappe halbe Stunde von SLC entfernt, von weitem sieht man auch schon die Sprungschanzen und der ein oder andere Straßenname, wie z.B. Bobsled Blvd, erinnern einen an die olympische Vergangenheit. Aber sobald man Richtung Piste kommt, zählt keiner der o.g. Punkte, an den Pisten sieht man nicht viel von Olympia und die Halfpipe ist gross, aber nicht augenscheinlich so viel größer als in Copper oder Breck. Was richtig beeindruckt ist ein Kickerrun mit 4 mega großen Sprüngen, mit ner Tablelänge von min. 12-15m. Und die stehen da nicht unbenutzt, sondern die Jungs hauen da die großen Dinger raus. Deshalb haben wir den Park auch nur aus der Entfernung gesehen, ist doch ne Nummer zu groß für uns :-)
Ansonsten gibt es schöne Pisten durch Birkenwälder mit großen Namen wie McConkey, aber um die Pisten wirklich sehr geil zu machen, fehlt einfach was Neuschnee. So sind manche ungemachte Pisten ganz interessant, auch gewalzte machen Spass, aber wie geil könnte das Gebiet mit 30cm frischem fluffigem trockenem Utah Powder sein...
Aber man kann auch nicht alles haben, dafür brennt die Sonne bei strahlend blauem Himmel runter, eigentlich perfekte Skibedingungen die einen den Panda ins Gesicht malen...
Auch ganz cool an Park City ist dass überall auf der Piste die Bergbau Vergangenheit deutlich wird weil immer mal wieder Ruinen und alte Relikte am Pistenrand stehen.
Und die Parks sind ideal geshaped. Den großen habe ich ja oben schon erwähnt, aber es gibt noch 2 weitere mit extra Liften die nur die Parks bedienen, und da haben wir uns auch über den ein oder anderen Kicker oder Slider gewagt.
Die letzte halbe Stunde haben wir dann im Tal einen kleinen Snowboard Contest angeschaut, war ziemlich cool gemacht. Es waren nicht nur einfach irgendwelche Kicker aufgebaut, nein, man ist dann über ein perfekt eingerichtetes Wohnzimmer mit Fernseh und Couch gesprungen, ein anderes Obstacle war wie ein Schulbus geformt und hat auch schön aus dem Auspuff geraucht und das ganze Format war ziemlich kurzweilig: es gab keine einzelnen Runs bei denen jeder separat gefahren ist, nein, alle angemeldeten Rider fuhren einfach ne Stunde lang durch den Parcours, immer ungefähr 3-6 gleichzeitig und die Jury haben die besten Tricks oder interessantesten Fahrer (ein 6jähriger Zwerg haut keinen Flip raus, aber überhaupt über den Parcours zu fahren ist schon aller Ehren wert) mit einem Shirt belohnt und die besten Fahrer durften dann ins Finale. Das haben wir aber nicht mehr gesehen, sobald die Sonne weg war wurde es kalt und wir hätten noch ne Stunde warten müssen.
Aber wenn es die Bilder online schaffen, dann müssten die hier zu finden sein, das Layout ist auf jeden Fall sehenswert: http://snowboarding.transworld.net/
Ungeschickterweise sind wir dann gegen kurz nach 4 aufgebrochen, aber da wollten natürlich alle aus dem Tal, aber nur die ersten 5 Meilen waren zäh, danach fuhren alle Richtung Salt Lake Richtung Westen während wir nach Osten nach Wyoming aufbrachen. Und natürlich braucht so ein Urlaub Action in allen Lebenslagen, deswegen hat uns auch auf dem Freeway erstmal ein State Trooper rausgezogen, weil wir angeblich zu schnell waren. Ich kann es ehrlich gesagt nicht glauben, erlaubt waren 70, der Tempomat stand auf 70, vielleicht hatten wir 72 drauf weil es bergab ging, aber die 77 die der Cop behauptet hat sind meiner Meinung unrealistisch. Und als ich das dem Polizisten so gesagt habe, hat er es auch mit einer Verwarnung belassen. Aber auch mal interessant in den USA gefilzt zu werden :-)
Dass wir nicht mehr den ganzen Weg nach Jackson schaffen würden, war klar, dafür ist es einfach zu weit und Wyoming zu unbesiedelt dass man alle paar Kilometer ne Rast finden könnte. Als dann auch auf wenigen Kilometern 3 richtig große schwere Hirsche oder Rentiere überfahren am Straßenrand lagen und auch superviele direkt an der Straße am fressen waren, haben wir beschlossen bei dem nächst größerem Ort schon ein Quartier zu suchen und lieber bei Tag zu fahren. Vielleicht räumt so ein Redneck Truck mit dickem Bullenfänger so ein Riesenvieh mit geschätzten 7-8 Zentnern aus dem Weg, aber unsere kleiner Lifestyle Escape ist da doch ne Nummer zu zierlich :-)
Und Evanston ist echt ne lustige Siedlung, scheint wie der letzte größere Ort vor der Wildnis zu sein, es gibt unzählige Motels und Fressbuden, aber auch Feuerwerksgeschäfte und sehr coole Geschäfte für den Ranchbedarf, aus dem einem kamen erstmal ein paar Leute mit Cowboy Hut raus die auf dem Parkplatz erstmal das neu erworbene Lasso ausprobierten.
Und nach nem leckerem Roastbeef Sandwich bei Arby's ging es erstmal ins Motel in den Pool und jetzt auch ab ins Bett, morgen geht es dann durch die Prärie nach Jackson. Und der Lonely Planet warnt schon davor dass 100 Meilen ohne irgendwas keine Seltenheit sind, kein Wunder bei nur knapp mehr als 500.000 Einwohner im ganzen Bundesstaat.
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